Veränderungen fallen uns nicht immer leicht, benötigen Zeit und Energie. Auch ich durchlaufe einen großen Veränderungsprozess. Das gewohnte berufliche Tätigkeitsfeld zu verlassen, die Sicherheit, die ein Angestelltenverhältnis bietet und vieles mehr hinter mir zu lassen war kein Weg, der einer Autobahn gleicht. Nein, es war mehr ein Pfad, der sich oft dahin schlängelte und mal mehr mal weniger ausgetreten war. Einige Schritte waren und sind zügig und anscheinend zielgerichtet, manchmal nahm ich Hürden wahr. In der Lebensmitte noch einmal „die Schulbank drücken“. Geht das? Schaffe ich das? Rückschritte und Zweifel kenne ich nicht nur aus den Inhalten der Lehrveranstaltungen.
Die letzten Monate habe ich herausfordernd erlebt. Im März 2023 war der Abgabetermin für meine Akademische Abschlussarbeit. Ich widmete mich dem Thema: „Mütter von chronisch kranken Kindern – Herausforderungen in der psychosozialen Beratung“. Bei manchen Abschnitten meiner Abschlussarbeiten waren meine Gedanken klar, fokussiert und zielgerichtet und ich benötigte oft eine Erinnerung, um wieder ins Hier & Jetzt zurück zu kehren. Manche Sätze sträubten sich und wollten sich nur mühsam zu Papier bringen lassen. Letztlich ist es gut gelaufen. Die Erholungsphase war knapp bemessen, im April fand die kommissionelle Prüfung statt. Mir erging es ähnlich wie beim Schreiben. Manche Themen waren bald und gut in meinem Kopf abgespeichert. Andere Kapitel begleiteten mich länger und wollten mehr Aufmerksamkeit. Auch dieser wichtige Meilenstein liegt nun hinter mir.
Das erste Aufatmen nach der intensiven Phase des „Ablieferns“ war fantastisch und konfus im gleichen Maße. Ein Gefühl der Erleichterung und zugleich ein Abschiednehmen stellte sich bei mir ein. Eine Veränderung, die sich aus dem Lauf des Lebens ergibt und weniger eindeutige Absicht hat. Eine neue Struktur für die Vernetzung mit meinen ehemaligen StudienkollegInnen hin zu Vernetzung zwischen KollegInnen.
Dem Abschied kann ich jedoch etwas Positives abgewinnen – es bringt mich einen großen Schritt näher an mein berufliches Ziel – Menschen in herausfordernden Situationen ein Stück des Weges begleiten. Und umso näher ich diesem komme, desto besser fühlt es sich an.
Ich heiße Sie herzlich Willkommen in meiner Praxis!
Ihre Martina Serlath